Was ist eigentlich ein Boxspringbett?

Erinnern Sie sich an die Prinzessin auf der Erbse? Im Märchen von Hans Christian Anderson schläft sie schlecht, weil die Mutter des Prinzen, der sie heiraten möchte, unter zwanzig Eiderdaunendecken eine Erbse versteckt hatte. Und da nur eine echte Prinzessin so zartfühlend sein kann, hat die Geschichte ein Happy End.

Boxspring statt Lattenrost

Ob die beiden auch zusammengefunden hätten, wenn damals schon das Boxspringbett erfunden gewesen wäre? Illustrationen der märchenhaft-königlichen Schlafstätte erinnern durchaus an die beeindruckend voluminösen Boxspringbetten unserer Tage. Vermutlich hätten die zwei bis drei Schichten eines Boxspringbetts mehr Druck vom Rücken der Prinzessin ferngehalten als die zwanzig Lagen Daunen. Namensgebend ist das Boxspring, was übersetzt so viel bedeutet wie Sprungfeder. Das Boxspring ersetzt den bei uns üblichen Lattenrost. Seine Qualität ist entscheidend für Haltbarkeit und Schlafkomfort. Die Bezeichnung Boxspring ist nicht geschützt, deshalb sollten Kaufinteressenten genau hinschauen und auch probeliegen. Ein hochwertiges Boxspring besitzt einen Rahmen aus Massivholz, weil Kunststoff die Luftzirkulation und damit die Feuchtigkeitsregulierung nachträglich beeinflussen kann. Innerhalb des Rahmens befinden sich nach Herstellern unterschiedliche Federsysteme, oft auch in Kombination miteinander. Hier gilt es, den besten Kompromiss zwischen Formstabilität und Einsinktiefe zu finden. Dabei sind die unterschiedlichen Belastungen durch das Gewicht verschiedener Körperteile zu berücksichtigen. Tonnentaschenfederkerne gelten als besonders hochwertig aufgrund ihrer Punktelastizität, die auch kritische Bereiche wie Kopf und Schultern stützt. Die Stummelfüße des Betts, oft nur ein paar Zentimeter hoch, sind zwar unauffällig, aber wichtig. Erstens müssen sie stabil genug sein, um die schwere Oberkonstruktion sicher zu tragen, zweitens sorgt die Luftschicht unter dem Bett ebenso wie der Holzrahmen für den Abtransport von Feuchtigkeit.

Matratze und Topper

Der weitere Aufbau eines Boxspringbetts richtet sich sehr nach der regionalen Tradition. Das Boxspringbett im Schlafzimmer ist in Nordamerika (USA und Kanada), aber auch in Skandinavien schon seit vielen Jahren sehr beliebt, während sich in Deutschland nach der Einführung als Kastenbett erst nach und nach eine Käuferschicht fand. Das amerikanische Boxspringbett hat oberhalb des Boxsprings in der Regel nur eine, dafür aber sehr dicke Matratze. Die skandinavische Version besteht dagegen aus einer geringfügig dünneren Matratze und dem sogenannten Topper, einer zweiten Matratze, die aber nur etwa sechs bis zehn Zentimeter misst. Bei einem Doppelbett hat der Aufbau mit Topper den Vorteil, dass die untere Matratze zweigeteilt und damit dem jeweiligen Gewicht angepasst sein kann, der durchgängige Topper aber die unbeliebte „Besucherritze“ überdeckt. Ebenso wie beim Boxspring selbst entscheidet die Qualität der Matratzen, ob Sie sich im Boxspringbett wohlfühlen. Die punktgenaue Anpassung ist hier noch wichtiger. Außerdem sollte die Gesamthöhe so bemessen sein, dass Sie sich bequem hinlegen und wieder aufstehen können – das gilt insbesondere bei älteren Menschen oder körperlichen Einschränkungen.

Bild: Bigstockphoto.com / Artazum LLC

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