Innenraumplanung und Gestaltung – Wohnraumideen von Profis

ID-10067261Die Planung und Gestaltung von Innenräumen ist weit mehr als die Auswahl von Möbeln, Gardinen und Farben.

Innenarchitekten sind wie Architekten ausgebildet in Baukonstruktion, Gebäudetechnik, Statik, Baurecht und Bauphysik. Lediglich die Bereiche Raumgestaltung und Farbenlehre nehmen etwas mehr Platz im Studium ein.

Demnach bedenken sie bei der Raumgestaltung auch die Form und Funktion der Räume innerhalb und miteinander, berücksichtigen das Raumklima, die natürliche Beleuchtung und Belüftung. Einige Innenarchitekten spezialisieren sich auf ganz bestimmte Innenräume, beispielsweise auf Küchen, die Gestaltung von Modegeschäften oder den Gesundheits- und Wellnessbereich (siehe z.B. www.renatehawig.de).

Das oberste Ziel: Die Menschen sollen sich in den Räumen wohlfühlen, denn wir verbringen bis zu 80% unserer Lebenszeit in Innenräumen.

Ungeachtet der Trends des offenen Wohnens und der Wellness-Bäder sollten die individuellen Bedüfnisse der Bewohner berücksichtigt werden.

Bei den privaten Bauherren geht der Trend teils wieder zurück zur geschlossenen Küche wegen der Geruchs- und Geräuschentwicklung, zu abgeschlossenen Fluren und Treppenräumen statt einem offenen Eingang bis zum Wohnzimmer. Auch das Familienbad erfreut sich einer Wiederbelebung, nach dem der Trend der letzten Jahre zum Kinderbad tendierte. Unter sbsbausoftware.de/freeware.html finden private Anwender eine kostenlose Hausplaner-Software mit zahlreichen Möglichkeiten zur Wohnraumplanung.

Nach wie vor im Trend sind aber die großen Fensterflächen und die Ausrichtung zur Sonne. Und das hat nicht nur Vorteile für das Wohlbefinden. Es öffnet die Innenräume zu den Außenräumen und bezieht den Garten mit ein. Einen Wintergarten braucht man dann gar nicht mehr.

Der weitere Vorteil liegt in der Wärmeenergie des gesamten Hauses. Sind die großen Fenster nach Süden ausgerichtet und wenige Fenster nach Norden, so heizt sich das Haus schneller auf, als es die Fußbodenheizung je könnte. Das spart passiv mehr Heizkosten als es Solarzellen tun könnten. Ist es nämlich im Winter sonnig aber kalt, reicht die Wärmestrahlung für die Funktion der Solarzellen nicht aus. Die Wärmeschutzverglasung aber lässt die Kälte draußen und die Wärme rein.

Gleichzeitig muss man an eine vernünftige Beschattung denken. Raffstores sind hier von außen angebracht am effektivsten und lassen das Licht noch in die Räume. Sie können über einen Wind und Sonnensensor automatisch gesteuert werden. Aber auch hier ist der passive Sonnenschutz noch besser. Statt einer Markise, die windanfällig ist, sollte man an eine Überdachung denken. Gleichzeitig hat das bei einer Terrasse den Vorteil, dass man geschützt bei Sonne und Regen länger draußen sitzen und grillen kann.

Eine Überdachung ist übrigens auch im Eingangsbereich sinnvoll vielleicht im Zusammenhang mit der Garage, um Einkäufe ohne Regenguss ins Haus zu tragen. Gleichzeitig zeigt sich auch hier ein Trend des Bauens ohne Keller. Kellerräume sind ohnehin Räume mit wenig Licht und Luft und zum Wohnen eher ungeeignet. Abstellräume, HWR, Werkräume etc. lassen sich auch prima im Erdgeschoss als Anbau oder Erweiterung der Garage integrieren. Man hat weniger Treppen und es ist zudem auch schon für´s Alter barrierefrei.

An Barrierefreiheit sollte man auch generell im Bad denken, z.B. bei den Duschen. Statt einer Duschwanne lieber durchgefliest – das erspart aufwendiges Putzen und ist auch bei kleinen Kindern einfacher als eine glatte Duschwanne mit Stolperstufe.

Planung und Gestaltung der einzelnen Räume

Es ist sinnvoll jeden Raum mit zwei Fenstern an zwei Raumseiten auszustatten, um eine gute Beleuchtung und Belüftung zu erreichen. Die Tür sollte wen möglich nicht unmittelbar gegenüber einem Fenster sein. Das liegt am Behaglichkeitsempfinden des Menschen und findet in der Raumpsychologie aber auch im Feng Shui seine wissenschaftliche Erklärung. Spiegel wirken dabei ähnlich wie Fenster, da sie das Licht zurück spiegeln, blenden könnten und man sich nicht gerne direkt bei Eintreten in sein eigenes Spiegelbild sehen möchte.

Der Schwerpunkt des Raumes ist die Raumfunktion, also z.B. das Schlafen, das Arbeiten, das Kochen etc. Diese sollte möglichst weit weg von Fenstern und Türen sein. Das kommt noch vom Höhlendenken des Menschen. Man hat mit Blick aus der Höhle heraus gekocht und gesessen – die Höhlenwand aber als Rückendeckung. Hier war kein Angriff zu befürchten. Diese Unruhe wohnt noch immer in uns. Wenn wir in Ruhe uns einer Arbeit oder dem Schlafen widmen wollen, sollten wir uns in eine sichere Ecke zurück ziehen können. Der Blick sollte auf die Fenster und Türen möglich sein und diese sollten möglichst nicht im Rücken sitzen.

Das ist gerade im modernen Wohnen nicht immer einzuhalten, zumal die Raumgrenzen und –funktionen fließend sind. Küche, Essen, Wohnen sind mittlerweile ein Raum. Das Badezimmer fließt mit dem Schlafzimmer zusammen? Wohin soll man sich noch zurück ziehen?

Beim Wohnraum sind es noch Gemeinschaftsräume und von daher sowieso offen. Aber warum gönnen wir unseren Kindern jedem ein eigenes Zimmer und Badezimmer und wir Eltern haben nur einen Schlafraum, ein Büro, ein Badezimmer?

In China gibt es den Trend des Familienzimmers, in dem gespielt und gelesen wird. Im Grunde nichts anderes als das Wohnzimmer – noch ein Raum für alle.

Geht man in die Wohnräume von Familien findet man überall Spielzeug – in der Küche, im Wohnraum, in den Kinderzimmern und manchmal auch in einem extra Spielzimmer im Erdgeschoss.

Jeder muss selbst entscheiden, welches seine Bedürfnisse sind. Aber genau darum geht es bei der Gestaltung von Innenräumen – um die Bedürfnisse von Individuen.

Geht es um Farben und Materialien so hat jeder seine eigenen Wohnraumideen. Sicherlich gibt es Trends, derer man sich bedienen kann, aber nicht bei allen Farben fühlen wir uns wohl. Es ist wie mit dem Auswählen von Bildern – dem einen gefällt es, dem anderen nicht.

Von daher kann kein Innenarchitekt Farben und Materialien planen. Er kann nur nach den Vorlieben fragen und daraufhin ein Farb- und Materialkonzept vorschlagen. Er kann Alternativen, Vor- und Nachteile verschiedener Materialien aufführen.

Gleiches gilt bei der Auswahl von Möbeln. Hier sind die Funktionen und der Standort zunächst wichtiger als Farbe und Material. Hier muss geschaut werden, welche Möbel passen überhaupt in den Raum und an welche Stellen. Auch hier kann es nur um Vorschläge und Alternativen gehen. Entscheiden muss der Bewohner selbst, ob es ihm gefällt.

Hier sind professionellen Berater sinnvoll, weil sie aus dem großen Markt der Möglichkeiten und den technischen Grenzen einen Gestaltungsrahmen vorgeben, eine Idee entwickeln, auf die man alleine nicht gekommen wäre. Mit Hilfe von 3D Perspektiven kann man dem Kunden einen guten Eindruck vom Ergebnis vermitteln, den dieser sich so nicht hätte ausmalen können.

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Bild: Image courtesy of David Castillo Dominici / FreeDigitalPhotos.net

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