Eine Ecke extra: Das Fünfeck-Gartenhaus

„Das Pentagramma macht dir Pein?“ Mephistopheles in Goethes Faust hatte tatsächlich seine liebe Not mit dem Fünfeck auf der Türschwelle. Das Fünfeck-Gartenhaus ist dagegen eine beliebte Alternative zur klassischen rechteckigen Form, die sich auch für kleinere Gärten eignet.

Nicht nur auffällig, auch praktisch

Wer sich noch nicht mit verschiedenen Gartenhaus-Stilen beschäftigt hat, wundert sich vielleicht: Der Grundriss des fünfeckigen Gartenhauses entspricht nicht der geometrischen Form des Pentagramms, wie ihn zum Beispiel das Hauptquartier des US-Verteidigungsministeriums hat – es heißt deshalb ja auch Pentagon (Fünfeck). Die zusätzliche Ecke entsteht vielmehr, indem man ein normales Rechteck nimmt und davon eine Ecke „absägt“, sodass aus dieser einen Ecke zwei neue, stumpfe Winkel entstehen.

Warum sollte man das tun – das Abschrägen der Ecke nimmt dem Gartenhaus doch Grundfläche? Das stimmt zwar. Aber es entsteht ja nicht nur eine zusätzliche Ecke, sondern auch eine weitere Seitenfläche. Und die kann zum Beispiel sehr harmonisch die Eingangstür aufnehmen, ohne dass dadurch eine der vier größeren Seiten durchbrochen werden muss. Wenn nun auf das fünfeckige Gartenhaus ein viereckiges Dach aufgesetzt wird, haben Sie ganz von selbst im Eingangsbereich ein Vordach. Je nach Größe kann dieser Bereich als Wetterschutz beim Eintreten genutzt oder als vollwertige Veranda möbliert werden. Bei einem großen Dachüberstand empfiehlt es sich, diesen mit einer zusätzlichen Stütze zu stabilisieren.

Passende Modelle schon ab fünf Quadratmetern

Fünfeck-Gartenhäuser sind unter anderem deshalb so gefragt, weil sie bei beschränkten Platzverhältnissen eine optimale Flächennutzung erlauben und den Garten weniger verschatten. Sie werden einfach in einer Ecke des Grundstücks aufgebaut, sodass die langen Seiten parallel zur Grundstücksgrenze verlaufen und die abgeschrägte Ecke mit dem Eingang nach vorn weist. Ob Abstände zum Nachbargrundstück eingehalten werden müssen, bestimmt sich nach örtlichem Baurecht. Erkundigen Sie sich auch, ob bzw. ab welcher Größe eine Baugenehmigung nötig ist.

Einfache Fünfeck-Gartenhäuser gibt es schon ab einer (quadratischen) Grundfläche von etwa 5 m² – nach oben hin sind die Grenzen fast nur durch Grundstücksgröße und Geldbeutel gesetzt. Bei sehr kleinen Gartenpavillons wird oft auf Fenster verzichtet. Durch die verglaste Eingangstür gelangt genug Licht hinein, und es wird keine Wandfläche vergeudet, die man vielleicht für Schränke, Regale und dergleichen nutzen möchte. Die größeren Modelle haben in der Regel zumindest an zwei weiteren Seiten Fenster, nur die hinteren Wände bleiben massiv.

Aufbau leicht gemacht

Fünfeck-Gartenhäuser gibt es im Holz-Fachhandel, zum Beispiel da, wo man auch eine Holzgarage kaufen kann, auch als kostengünstigen Bausatz. Wichtig ist ein tragfähiger und frostsicherer Untergrund – entweder eine Betonplatte oder, weniger aufwändig, ein Punktfundament. Darauf werden Lagerbalken und Ringbalken verlegt und verschraubt. Danach folgen die Bohlen für den Wandaufbau. Eine Wasserwaage sorgt dafür, dass das Haus nicht schief wird. Üblicherweise enthalten die Bausätze bereits passend zugeschnittene Fußbodendielen, die nur im Bereich der Türschwelle noch angepasst werden müssen. Nach Tür und gegebenenfalls Fenstern folgt der obere Wandrahmen und darauf die Dachkonstruktion. Zu kompliziert? Ein Montageservice kann bei vielen Anbietern direkt hinzugebucht oder lokal beauftragt werden. Allerdings ist Arbeitszeit nicht billig – mit etwa der Hälfte des Hauspreises als Zusatzkosten muss man rechnen.

Bild: Bigstockphoto.com / monkeybusinessimages

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