Gartenmöbel-Materialien und ihre Eigenschaften im Überblick

Einer der Merksätze für die Zeitumstellung im Frühjahr lautet: Wenn die Gartenmöbel nach vorn geholt werden, wird auch die Uhr um eine Stundevorgestellt. In diesem Jahr machte das Wetter aber einen Strich durch die Rechnung: in Deutschland erlebten wir den kältesten April seit vierzig Jahren. Umso größer ist die Freude, jetzt Grill und Gartenmöbel aus dem Winterlager zu holen. Aber wie ist das eigentlich – welches Material taugt für wechselhaftes Wetter, welches braucht besondere Pflege?

Markenqualität zahlt sich auch bei Gartenmöbeln aus

Auch bei Möbeln für Garten und Balkon gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede. Viele Käufer achten heute viel stärker auf Nachhaltigkeit. Wir verzichten bei Wattestäbchen und Trinkhalmen auf Einweg-Plastik, kaufen aber Gartenstühle, die nach einer Saison bestenfalls noch ein zweites Leben als Joghurtbecher oder Parkbank vor sich haben? Hochwertige Outdoor-Möbel kostendeutlich mehr. Aber erstens dürfte sich der höhere Kaufpreis über die Jahre relativieren, und zweitens sollte uns ein kleinerer ökologischer Fußabdruck ein bisschen Geld wert sein. Und last but not least: Schöne Gartenmöbel sind doch auch Ausdruck von Geschmack und Stil.

Hartholz mit zertifizierter Qualität

Achten Sie beim Kauf von Holzmöbeln auf die Resistenzklasse. Von ihr hängtes ab, ob Sie von fünf Jahren Haltbarkeit ausgehen sollten oder sich 25 Jahre lang an Ihren Gartenmöbeln erfreuen werden. Eukalyptus ist aufgrund des günstigen Preises beliebt, braucht aber Pflege, um Umwelteinflüssen zu widerstehen. Teakholz ist ein wesentlich teureres Hartholz, dafür aber außergewöhnlich robust gegen Pilze und Insekten. Teakholzmöbel können sogar im Winter draußen bleiben. Die Haltbarkeit wird mit mindestens 25 Jahren angegeben. Ob sie die versprochenen hundert Jahre erreichen, werden erst Ihre Enkel beurteilen. Ein guter Kompromiss zwischen guter Qualität und niedrigem Preis ist das Holz der Robinie, im Handel meist als (falsche) Akazie zu finden.

Gartenmöbel aus Polywood sehen zwar aus wie Holz, in Wahrheit handelt es sich aber um Kunststoff. Immerhin sind Holzfasern zugemischt. Das reduziert den Verbrauch an Erdöl bei der Herstellung. Ansonsten erfüllt Polywood die Ansprüche, die Sie an ein Kunststoffmöbel haben: geringes Gewicht, gute Witterungsbeständigkeit, günstiger Preis. Ähnlich ist es auch beim Polyrattan: Während Rattan hölzerne Naturfasern, die von unterschiedlichen Pflanzenarten stammen, bezeichnet, ist Polyrattan ein leichtes und dabei stabiles, elastisches Geflecht aus Kunststoff. Im Gegensatz zu Möbeln aus natürlichem Rattan ist es witterungsbeständig und wasserfest.

Gartenmöbel aus Metall

Bei Metallmöbeln denken Sie vermutlich zuerst an Aluminium. Mit einer Pulverbeschichtung erreicht es eine Haltbarkeit von zwanzig Jahren. Edelstahl ist meist teurer, hat dafür aber den großen Vorteil, dass es sich in der Sonne nicht aufheizt. Allerdings ist V2A-Stahl empfindlich gegen Flugrost. Widerstandsfähiger ist das Material V4A. Eine nostalgische Alternative zum modernen Stahl sind Möbel aus Schmiedeeisen, die bei entsprechender Beschichtung über zehn und mehr Jahre nahezu ohne Pflege auskommen.

Kunststoff muss nicht billig wirken

Schließlich sei noch klargestellt, dass Kunststoffmöbel keinesfalls immer die Stapelstühle aus dem Baumarkt sein müssen. Mit Polywood und Polyrattan haben Sie schon zwei höherwertige Varianten kennengelernt. Auch Rope (ein seilartiges Flechtmaterial aus Polypropylen) und Sunbrella (ein Textil auf Acryl-Basis) sind ernstzunehmende Alternativen zu Holz oder Metall mit langer Lebensdauer und wichtigen Vorteilen bei Sitzkomfort, Hautfreundlichkeit, Gewicht und Haltbarkeit.

Bild: Bigstockphoto.com / Casamedia

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