Fugenloser Boden: Der moderne Bodenbelag im Überblick

Bodenfugen haben so manchen Nachteil. Sie ziehen Schmutz und Flecken geradezu an – sie zu reinigen ist eine lästige Angelegenheit, die regelmäßig erledigt werden will. In Feuchträumen bildet sich teilweise sogar Schimmel in den Fugen, außerdem sind sie anfällig für Beschädigungen. Mit einem fugenlosen Bodenbelag lösen sich diese Probleme nicht nur in Luft auf. Die durchgehenden Böden sind auch optisch ein Hingucker. So finden sie inzwischen nicht mehr nur in Fabriken, Lagerhallen und Ladengeschäften, sondern immer öfter auch in Wohnhäusern Einzug.

Materialien

Für fugenlose Fußböden werden unterschiedliche Materialien angeboten. Diese werden entweder durch Spachteln oder Gießen aufgebracht. Der Klassiker ist der gespachtelte Zementboden in Betonoptik. Alternativ kann die Spachtelmasse auch auf Basis von Marmor, Gips oder Kalk entstehen. Ebenfalls gerne gewählt werden Böden aus Kunstharz, die sich durch ihre glänzende Oberfläche auszeichnen. Einen besonderen, naturnahen Effekt erzielen fugenlose Steinteppiche, die aus Marmor- oder Quarz-Kieselsteinen in unterschiedlichen Größen bestehen.

Design

Grundsätzlich wirken Bodenflächen ohne Fugen modern, beruhigend und minimalistisch. So kommen Möbel und Deko-Accessoires besonders gut zur Geltung – ein Grund, warum auch Ausstellungsräume häufig fugenlos gestaltet sind. Da der Blick schweifen kann, ohne von Fugen unterbrochen zu werden, lassen fugenlose Bodenbeläge Räume größer und weiter wirken. Toll sind sie für eine einheitliche, raumübergreifende Bodengestaltung, doch auch nur in einzelnen Räumen wie Bad oder Küche angewendet haben sie ihren Reiz.

Trotz ihres reduzierten Looks sind solche Böden nicht nur für einen cleanen Einrichtungsstil geeignet, denn fugenlose Bodenbeläge sind unglaublich vielfältig. Je nach Spachteltechnik und Material lässt sich ein individueller Eindruck erzeugen – vom wie unbehandelt wirkenden Betonboden im Industrial-Style über extravagant-bunte Kunstharzböden bis hin zu natürlichen Flächen in Stein(optik), die Garten- oder Italien-Feeling vermitteln, ist alles machbar.

Pflege

Da die gegossenen oder gespachtelten Böden ohne Fugen auskommen, ist die Reinigung deutlich einfacher als bei Fliesenböden oder alten Dielen. Aufgrund der Materialien und einer speziellen Oberflächenbehandlung sind die fugenlosen Bodenbeläge relativ unempfindlich bzw. häufig sogar besonders robust. Dennoch ist es – abhängig vom Material – möglich, dass bei entsprechender Belastung beispielsweise wie bei Parkett Kratzer entstehen. Kleine Beschädigungen lassen sich in der Regel aber leicht ausbessern. Jeder Hersteller gibt eigens auf seine Bodenbeläge abgestimmte Pflegetipps, die Sie beachten sollten, um den Boden nicht durch unpassende Reinigungsmittel zu verunstalten.

Installation

Theoretisch können Sie sich selbst ans Gießen oder Spachteln machen. In der Praxis ist davon jedoch abzuraten, da das Auftragen eines fugenlosen Bodens viel Wissen und Erfahrung erfordert und komplizierter ist, als Parkett, Laminat, PVC oder Fließen zu verlegen. Daher sollten Sie diese Aufgabe einem Experten überlassen.

Ein solcher Boden kann in vielen Fällen auch auf einem bereits vorhandenen Bodenbelag (zum Beispiel auf Fliesen oder Holzboden) aufgebracht werden. Dabei ist es meist empfehlenswert, auf einen nur wenige Millimeter starken fugenlosen Bodenbelag zu setzen. Auch die Installation einer Fußbodenheizung ist problemlos möglich.

Bild: Bigstockphoto.com / zveiger

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